April 2022

Herr Prof. Dr. Udo Boeken, tätig im Herzzentrum der Uniklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, führte in einem eindrucksvollen Vortrag durch die Entwicklung der Herztransplantation von ihren Anfängen in den 60er Jahren bis in die Jetztzeit. In vielen Ländern gibt es Forschungsteams, diverse Methoden werden verfeinert, Ergebnisse verglichen und manchmal ergänzt man sich auf Gegenseitigkeit.
Die für herzerkrankte Patienten besten Lebensbedingungen werden auch heute immer noch mit einem Spenderherz erzielt. Die Organspende, deren Handhabe in den einzelnen europäischen Ländern unterschiedlich angewendet wird, erläuterte Prof. Dr. Boeken ebenfalls.
Große Verwunderung gab es in der Runde der Zuhörer*innen zur Zahl der jährlich in Deutschland zur Spende kommenden Organe. Mit ca. 800 Organen, die durch Spenden zur Verfügung stehen, ist das Aufkommen gemessen an der Bevölkerungszahl sehr gering.
Herr Prof. Dr. Boeken erklärte eindringlich, wie viele Kriterien bis zur Entnahme eines Spenderorgans erfüllt sein müssen. Zudem werden mannigfache Voraussetzungen zur Anforderung eines zur Disposition stehenden Spenderorgans übereinstimmend geprüft. Wenn nur einer der Gesichtspunkte nicht erfüllt ist, wird von der Stelle, die die Organe verteilt, dieses kostbare Gut nicht angefordert.
Die Zahl der Menschen, die ein Spenderorgan benötigen, ist um ein Vielfaches höher als die zur Verfügung stehenden Organe. Eine Gesetzesänderung, die schon in der vergangenen Legislaturperiode angebahnt wurde, würde diesem Mangel erkennbar entgegenwirken.